| Rüdiger Kendziora Gemälde 2023 | Rüdiger Kendziora Gemälde 2024 |
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"Bilderstrom"
Im Bilderstrom der heutigen Zeit, im schnellen
Wechsel der Ereignisse und der
Suche nach Kontinuität und Verlässlichkeiten, sind es
immer wieder Bilder,
sei es als gemalte Werke musikalischer oder
geschriebener Poesie, bildende Kunst
oder Literatur, die in der
Momentaufnahme festhalten, was uns bewegt.
Vereinen sich diese verschiedenen künstlerisch-ästhetischen
Ausdrucksformen
in einer Person so entsteht ein facettenreiches und
ungewöhnliches Farbenspiel
als Quelle des unermüdlichen Schaffens.
Es ist das Publikum, das zuhört, sieht und mitfühlt,
inspiriert wird und Gefallen oder
Missfallen findet. Die vorgestellten Werken sollen
dazu anregen und beitragen,
dass „Kunst“ nicht allein um der „Kunst“ willen
gemacht wird, sondern immer
mit Bezug auf den Betrachter gerichtet
ist, der deutet und berührt ist… .
************ Gedichte ************
"Vergänglichkeit
"Was kommt, das geht
und ward nicht mehr,
was bleibt, wird alt
und geht nicht mehr,
was die Zeit für uns hält bereit,
ist nichts als Vergänglichkeit,
wer das bejaht,
dem schlägt jede Stunde Glücksseligkeit,
so sind wir alle
am Ende jeder Zeit,
in der Gewissheit eines jeden Endes,
an Erinnerungsbildern reich
miteinander vereint."
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Aus tiefster Wurzel
ist entstanden ein jeder,
erwächst aus einem Stamm
ein vielgliedriges Geäst –
aus einem Familiengeschlecht.
Wie die Blüten des Frühlings,
gebiert sich eins um andere,
durch Liebeskraft ursprungsgeeint,
reiht sich blättergleich
Mensch an Mensch.
Entfernt sich dann vom Herbstwinde
Blatt um Blatt,
verstreut und in die Ferne,
findet woanders seinen Platz.
Verbleibt kalt und stumm der Stamm,
kein Blatt den Ast verziert,
fällt zum toten Grund,
am Ende auch das letzte Glied
vom Ursprungsgrund.
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Alle Freuden des Lebens
sind nun genommen im Nu,
ich fühl‘ mich beklommen,
finde keine Ruh‘,
das erhitzte tropische Tempo
im Wetteifern um Glücksgelingen,
kühlt ab das Erdenringen,
wenn so manch einer ringt mit Tod.
Ist die Hypothek aufgebraucht,
das Weltverhängnis zum
Weltgefängnis mutiert,
irren Seelen hilflos umher,
kein Leuchtturm in Sicht,
der der Odyssee der Menschheit
einen Hafen der Zuversicht
verspricht,
Virologen die Zukunft ziehen vor Gericht
und Ohnmacht aus aller Munde spricht,
meine Liebste, dann denk ich nur noch an dich.
"Kindszeit
Als der Welten Grenzen
ward noch nicht dein Erdenlos,
als die Zeit noch schlief,
war im Spiele alle Ewigkeit.
Es galt die kleine Welt zu
umrunden ,
Menschen, Bäche, Steine zu
erkunden,
behütet war dein Schlaf,
unbekümmert lagst du im Gras.
Fabelwesen, Nymphen, Zwerge,
märchenhaft war ich versunken,
Quallen, Krabben, Muscheln:
dein Lebensglück lag im
Meeressand.
Noch vor allen lästigen
Pflichten,
schwimmst du frei hinaus aufs
Meer.
Im liebenden Schutz der
Eltern,
war alles leicht, nichts war
schwer.
Vielleicht wird diese Zeit
dich wiederfinden,
dann wirst erneuerst du wieder reich…
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"Morgenröte"
Es lugt durch das Fenster
das frühe Morgenrot in
farbiger Pracht
neben mir liegst Du grad‘ erwacht.
Es glänzt dein Antlitz
ehrfurchtsvoll
erfüllt von Schönheit hier
und dort,
bei des Naturspiels
Morgenandacht.
Traumvergessen und
versonnen
richtet sich entrückt
dein Blick
gen‘ Himmel,
mein Blick auf dich
und sehe unberührte
Schönheit,
staunend bin ich erquickt.
Mein Allerliebst,
wie kann ich nah Dir sein
?
Wie kannst Du
nah mir sein?
uns umgibt die Aura
romantischer Unschuld,
als an diesem Morgen die
Sonne erwacht.
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"Naturumkehrung
dem Donner und Blitz
dem Anschwellen der
Naturgewalten
göttergleich in Sagen
und Mythen
in Höhlen geschützt
der Natur ihr Bild gab.
Ist im Lauf der
Jahrtausende
der Fluss zum Kanal
gebettet,
der Wald als
Forstgebiet gehegt,
das Wasser durch Wälle
eingedämmt.
„Natur zur Umwelt“
umgepflegt.
Tost abermals nun
der Naturgewalten
vernichtende Kraft
in ungebremster
Erregung,
es „kehret der Bogen,
woher er kommt“,
still nun! Wer hat‘s
erkannt?
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"Verwandlung
Es ward ein bunter
Schmetterling
in der Fülle
seiner Jahre,
flog von Blüte zu
Blüte
naschte mal hier
mal dort
Ambrosia erotica,
und flog dann
wieder fort.
Die Flügel
aufgespannt,
im Blick den
wundersamen Tanz
um Lust und Liebe,
Leidenschaft und
Schmerz.
Als die späten
Jahre kamen,
verdunkelte sich
sein Flügelkleid,
raubte ihm jeden
Schlaf,
es wich dem einst
Umgarnten auf
einmal der esprit.
Es lässt sich weiter
fragen, wohin die
Flüge
weitergehn, ob als
Weisheit
nach all den Jahren
den Geist erfüllt das Streben,
man wird es später sehn‘…
Wenn von zarten Blüten umgeben
im Frühling
Schmetterlinge
schwerelos dem
Winde sich ergeben,
spielt das Kind
behütet
am Anfang seines Lebens.
Durchdringt der Stachel von
Eros,
der Jugendseelen
Streben,
vermählt sich die
Sommerhitze
mit ungestümen Liebesbegehren
ruft die Zeit in
neue Wege.
Spiegelt im Spätsommer
das Sonnenlicht
schillernd farbenfroh
die Facetten nun
den Lebensstrom
sinken Träume jäh
hinab zum Meeresgrund.
Was die Geschicke
von nun ab lenkt
bedecken
verwelckte Blätter nach und nach,
erst im
Winterschnee der Jahre,
wenn die schwarze
Nacht im Mondesschein,
in Bildern der
Erinnerung ganz zart zu dir spricht,´
füllt sich das
Glückshorn,
das Du nun „dein
Leben“ nennst.
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